Dorferneuerung

Im Rahmen der Dorferneuerung im Jahre 1998 begann Arbeitskreis Familie-Kirche-Soziales sich mit der veränderten Gesellschaftsstruktur auseinanderzusetzen und Problemlösungen zu suchen.

Um das Dorf zu erhalten, das Alte zu bewahren und neue Wege für das Dorfleben zu finden, wuchs die Idee des Sontheimer Generationenhauses.

Dorferneuerung 1998

Ideenwettbewerb

Ein zusätzlicher Motivationsschub war der 1.Preis beim Ideenwettbewerb „Nahversorgung der regionalen Landesentwicklung des Landkreises Unter-Allgäu“.

Wer? Wie? Was? Warum?

Warum ein Sontheimer Generationenhaus?

Auch in Sontheim gibt es immer weniger Großfamilien, dafür aber umso mehr Kleinfamilien, Alleinerziehende und allein Lebende. Der Zuzug so vieler Neubürger mit ihren unterschiedlichen Lebensanschauungen und Ansprüchen veränderte unsere dörfliche Gesellschaftsstruktur zusätzlich.

Wer soll das Haus nützen?

Alle, besonders Kinder, Senioren/innen, Vereine u. Gruppen

Was findet hier statt?

Mittagstisch, Spiel- u. Sport, Kultur u. Bildung, Hausaufgabenbetreuung

Wie funktioniert das?

Mit Hilfe von ehrenamtlichen Bürgern/innen, beim Bau, bei der Betreuung und bei der Betreibung.

Mittags- und Nachmittagsbetreuung

Was inzwischen wie eine Blaupause für die OGTS klingt, findet im Generationenhaus bereits seit beginn statt.

Im Generationenhaus wird allen Kindern ein kostengünstiges, warmes Mittagessen geboten. Mittags- und die anschließende Nachmittagsbetreuung wird auf Wunsch angeboten. Die Nachmittagsbetreuung sieht sowohl die Hausaufgabenhilfe als auch Spielangebote sowie Umgang mit dem Computer, Förderung der Kreativität im Werkstattraum u .a. mehr vor.

Kinder sind somit nicht alleingelassen und können sich austauschen, sie finden hier Spiel- und Gesprächspartner (vielleicht eine Oma oder einen Opa), werden bei schulischen Problemen betreut, was zu einer verbesserten Chancengleichheit führt. Sie lernen in der Auseinandersetzung mit den Generationen im Haus die Regeln des sozialen Miteinanders kennen und anwenden.

Inklusion

Nicht nur bei uns in Sontheim sieht man die Behinderten kaum mehr im Dorf. Zur Förderung und Betreuung werden sie morgens mit Bussen in die jeweiligen Einrichtungen gefahren und abends wieder gebracht. Eine Integration außerhalb der Familie findet im Dorf nicht mehr statt.

Das Einbeziehen der Behinderten bei der Betreuung soll im Generationenhaus selbstverständlich sein. Gemeinsames Spielen und Tun hilft Verständnis füreinander wecken, Barrieren abbauen, sie als vollwertige Mitglieder der Gesellschaft anerkennen und

Senioren

Alleinlebende Senioren, deren Familie nicht im Dorf lebt bzw. die keine Familie mehr haben, werden oft kontaktscheu und ziehen sich immer mehr in ihre eigenen vier Wände zurück. Dies führt oft zum Verlust des Verständnisses für andere Generationen, was wiederum zu Konflikten führen kann. Außerdem nehmen viele ihr regelmäßiges Essen nicht mehr wichtig oder ernähren sich einseitig.

Programm

Im GeNi wird ein abwechslungsreiches Programm für Körper und Geist angeboten. Es sieht Spiele, Basteln, Singen, Lesen und Vorlesen, Umgang mit dem Computer sowie regelmäßige Gymnastik vor.

Sehr wichtig wird der Austausch unter den Generationen sein, beim Miteinander spielen (Brett-, Kartenspiele) und beim Miteinander unterhalten, Erzählen von Geschichten (wie war es früher im Dorf?).

Durch die angeführten Möglichkeiten beugen die teilnehmenden Senioren/innen einer vorzeitigen Immobilität, einem geistigen Verfall und vielen anderen altersbedingten Krankheiten vor.

Rüstige Senioren, die sich im Haus auf unterschiedliche Weise aktiv einbringen, stehen auf einmal wieder mitten im Leben und geben ihm einen neuen Sinn. Sie merken, dass sie gebraucht werden und dass sie wichtige Aufgaben erfüllen können. Mobile Senioren können länger in ihren eigenen vier Wänden und in ihrer gewohnten Umgebung bleiben.

Jugendliche

Für Jugendliche bieten wir im GeNi Möglichkeiten zur Weiterbildung am Ort, z.B. „Spielerisches Entdecken, was der Computer und ich alles kann“, Umgang mit dem Internet und Nutzung der modernen Medien ist vorgesehen.

Der Kreativität von Jung und Alt wird im Werkstattraum freien Lauf gegeben. Kurse zum Erlernen alter Handwerks – und Handarbeitstechniken können das Programm ergänzen.

Vereine und Gruppen, die bisher keine geeigneten Versammlungs- oder Übungsräume hatten, finden im GeNi Platz. Dies sind z.B. Chöre, Krabbelgruppe, Frauenbund, Tauschring, Wasserwacht.

Quer durch alle Generationen steht das Haus zur Schulung und Fortbildung allen Bürgern/innen zur Verfügung.

Ehrenamt

Das wirklich Ungewöhnliche ist, dass alles möglicht unentgeltlich über das Ehrenamt geleistet wird. Die Ehrenamtlichkeit ist für die Art und den christlich sozialen Geist des Hauses unabdingbare Voraussetzung und Grundlage.